FEDERGEWICHT ... Stossdämpfer zwecks Bodenhaltung

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FEDERGEWICHT ... Stossdämpfer zwecks Bodenhaltung

Beitrag von katana1135 »

Serienmäßig wurden die Katanas in den 80er Jahren mit Stereostoßdämpfern ausgeliefert. Diese wurden meist durch die damals üblichen Konistoßdämpfer ersetzt. Diese waren in der Zeit ohnehin das Maß der Dinge. Beim VW GTI oder Opel Manta galt tiefer – breiter – härter. Warum also nicht auch die Adaption auf das Motorrad? In der heutigen Zeit von zunehmenden Frostschäden und Spurrillen auf deutschen Strassen bekommt das Fahrwerk allerdings „zusätzliche“ Aufgaben.

Unter Verwendung der ansonsten vorhandenen Orginalteile (Verschraubungen an Rahmen und Schwinge) ist darauf zu achten, dass die beiden hubraumstärksten Katanas am Rahmen einen Bolzen und an der Schwinge ein Auge besitzen. Entsprechende Gabel-Auge-Stossdämpfer sind somit erforderlich.

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Zugunsten der Handlichkeit werden die Stossdämpfer gerne etwas länger als das Orginal gewählt. Durch das höhergelegte Heck verändert sich der Neigungswinkel im Lenkkopf und das Motorrad wird in den Kurven „handlicher“. Hier wird dann oftmals auf Stossdämpfer der Honda Goldwing oder Honda Bol’dor zurückgegriffen. Dabei ist zu beachten, dass die Stossdämpfer an der unteren Gabel etwas schmaler ausgelegt sind. Somit sind Anpassungen an der Verbindung vorzunehmen. Die älteren Stossdämpfer von Koni bieten etwas mehr „Fleisch“, so dass sie problemlos freigeschliffen werden können. Bei den neueren Ikonstoßdämpfern kann unter Umständen eine Bearbeitung der Schwinge erforderlich werden.

Durch das Höherstellen des Hecks verändert sich zudem das Verhältnis Kette zu Schwinge. Die Kettenspannung muss entsprechend verändert werden, so dass der Kettendurchhang weniger wird.

Hersteller von entsprechenden Stereodämpfern: z.B. Hagon, Koni (Ikon), White Power (WP), Oehlins. Hier liegen die Preise zwischen 250 bis über 1000 €, je nach Ausführung und Qualität. Eine Überholung von Stoßdämpfern (sofern möglich) liegt je nach Aufwand bei rund 300 €.

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Durch weitere Umbaumaßnahmen wird die Verwendung von alternativen Dämpfern nahezu unbegrenzt. Hier habe ich die Empfehlung gefunden, bei Stereodämpfern die Stossdämpferaufnahme um ca. 1 cm nach vorn zu verlegen. Schwingen mit Excentersteckachse und Kegelrollenlager stehen an oberster Stelle der Empfehlung. Eine generelle Verkürzung der Schwinge verringert den Radabstand. Dadurch wird das Motorrad in der Regel handlicher, verliert aber auch an Stabilität.

Bei der Auswahl der Schwinge ist darauf zu achten, dass die neue Schwinge zunächst in ihre Aufnahme im Rahmen passt. Ausdistanzierungen sind hier an der Tagesordnung. Desweiteren kann es Platzprobleme bei den Rahmenauslegern und dem Verlauf der Auspuffanlage (speziell bei Schwingen mit einem zusätzlichen Unterzug) geben. Vom Hauptständer brauchen wir sicherlich gar nicht mehr zu reden. Alternativ wird auf ein Zentralfederbein umgerüstet. Hierfür wird allerdings eine spezielle Aufnahme erforderlich, die als Sonderanfertigung für den Rahmen angefertigt werden muss. Spätestens hier ergibt sich oftmals die entscheidende Hürde, da dann mittlerweile aufwendige Materialgutachten und/oder Nachweise über die fachliche Kenntnis des Herstellers erbracht werden müssen.

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Bei jeglicher Veränderung am Fahrwerk ist zu beachten, dass die einzelnen Elemente nur in ihrer gemeinsamen Abstimmung ein zufriedenstellendes Ergebnis ergeben. Änderungen im Stoßdämpfer ziehen somit automatisch Anpassungen an der Gabel nach sich und auch die Reifenwahl kann sich auf ein anderes Profil oder eine andere Reifenmischung verlagern. Experimente an dem Feinschliff gehen in Zeit und Geld. Möglicherweise lohnt sich da der Weg zum Experten.
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